Samstag, 8. Mai 2010

Goldene Zeiten - Golden Week und deutsche Wurst

Leider habe ich nicht im Lotto gewonnen. Daher sind die Zeiten doch nicht so golden gewesen, wie es der Titel vermuten lässt. Jedoch waren die freien Tage am Anfang der Woche und der dazugehörige Sonnenschein mit 25°C mehr als goldig.

In der Zeit vom
29. April (Do.) bis 05. Mai (Mi.) konnte der durchschnittliche Japaner mit Hilfe von vier Feiertagen, einem Wochenende und einem Brückentag eine ganze Woche frei nehmen und herumreisen. Viele nutzen auch die Gelegenheit wieder in ihre ursprüngliche Heimat (jikka) zu fahren und zusammen mit der Familie zu sein. Da ca. 30% der Japaner in Tokyo leben, kann es zu den Rückreisezeiten zu kilometerlangen Staus auf den Straßen in Richtung Tokyo kommen, über welche dann auch die japanischen Medien berichten. Laut dem damaligen Verkehrsbericht von TV Asahi konnten einige der Staus (jûtai) für die "Rückreise-Rushhour" nach Toyko bis zu 45 Kilometer lang werden.

Die oben erwähnten Feiertage sind der Geburtstag des Shôwa-Tennô am 29. April, der Verfassungsgedenktag (
kenpô kinenbi) am 03. Mai, der Tag des Grünen (midori no hi) am 04. Mai, sowie der Kindertag (kodomo no hi) am 05. Mai. Ursprünglich war der Tag der Umwelt am 29. April; musste aber 2007 wegen dem Shôwa-Tennô umziehen und bekam gleich noch einen neuen Namen dazu.
Am interessantesten finde ich persönlich den Kindertag, welcher eigentlich nur für Jungen ist, und an welchem in einigen Gärten Karpfenfahnen (
koinobori) aufgehängt werden.

Die Koifahnen symbolisieren die Mitglieder der Familie. Von groß nach klein stehen sie für den Vater, die Mutter und dann die Kinder. Diese Familie hat also zwei Kinder.

Tja... Ich habe in meiner Freizeit größtenteils einen Husten auskuriert, welcher zurzeit im Wohnheim die Runde macht. Somit konnte ich nicht am Sonntag zum Strand in Chiba (Nami und Tina sind aber dahin; vielleicht kann man was in deren Blogs lesen). Das Wasser schien nach deutschen Zeugenaussagen aber schon etwas warm zu sein.

Am
Montag (03. Mai) habe ich mich etwas besser gefühlt und wollte mir mal den "Würstlmarkt" in Tokyo Midtown (Roppongi) ansehen. Ich wurde ursprünglich von einigen Leuten des Deutsch-Gasshuku eingeladen, hatte aber noch nicht richtig zusagen können. Spontan machte ich mich also dorthin auf und fand sie auch nach einigem Herumlaufen. Man kaufte sich überteuerte deutsche Spezereien und schwatzte bei 27°C in der Sonne. Ich habe mir leichten Sonnenbrand auf der Nase geholt.

Der Park in Tokyo Midtown mutierte spontan zu einer riesigen Picknickwiese, auf der sich die Japaner reihenweise Sonnenbrand holen konnten. Nicht auf dem Foto zu sehen ist eine Event-Fläche, auf der man verschiedene Rekorde brechen konnte und ein überfülltes "Bierzelt".

Bretzn und Würstl. Wie es sich für echte deutsche Importware gehört, musste man für ein paar Würstchen oder Bretzeln tief in die Tasche greifen. Für die in den beiden oberen Bildern dargestellten Spezereien musste man insgesamt 3400 Yen (ca. 30 Euro) bezahlen.

Die Meute des Tages. Im Hintergrund sieht man übrigens eine ca. 40 Meter lange Schlange von Bier und Wursthungrigen Japanern. Das Bier war schon am frühen Nachmittag ausverkauft gewesen, sodass man wohl notgedrungen auf Wein umsteigen musste.

Am
Samstag (08. Mai) war ein Treffen aller deutschen Studenten der Halle-Universität geplant, welche zurzeit an einer Universität in Tokyo studieren (Keio, Senshu, Sophia, oder Waseda). Insgesamt brachte es die Meute auf immerhin stattliche 12 Studenten, welche es sich in einem indischen Restaurant namens "Tom Boy 106" in Shibuya schmecken ließen.


Rundherum: Links die Meute des Tages im Kreis und rechts das Schild des indischen Restaurants.

Huhn und Curry: Es war schon im Voraus ein festgelegtes Menü bestellt worden und "nomi-houdai" (all you can trink) gab es auch. Das Essen war meiner Meinung nach typisch indisch. Also mit viel Curry und Schärfe.

Nachdem wir das Lokal wieder verlassen mussten, trennten sich wieder die Wege und einige machten sich noch zum Karaoke oder gingen bzw. fuhren wieder nach Hause.


Soweit von mir und meiner goldenen Woche.


1 Kommentar:

  1. Zum Karaoke sind wir nach dem Treffen übrigens nicht mehr gegangen. Nachdem nur noch zwei Leute übrig geblieben sind, die überhaupt noch Karaoke machen wollten, sind wir alle dem Gruppenzwang unterlegen und habens einfach ganz gelassen ;P

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