Samstag, 26. Dezember 2009

Weihnacht' mal anders

Am 24. Dezember (Do.) war ein kleines Zusammensitzen am Nachmittag mit Nami, Tina, Leon, Marlene und mir geplant.
Gegen halb 3 haben wir uns in der Lounge getroffen und etwas Fernsehen geschaut und ein paar Süßigkeiten genascht. Nami machte Nudelsalat und ich plante etwas mit Pute, Pilzen und Käsesahnesoße zu brutzeln. Nach einer Weile machte sich Marlene zu einer weiteren Feier, zu der sie eingeladen war, auf. Tina und Leon fuhren mit Daniel [Am.]* nach Tokyo, um sich die dortige Beleuchtung anzusehen. Ich blieb mit Nami noch unten und hab lecker Nudelsalat und Pute gemümmelt, während der Weihnachtsbaum im Dunkeln blinkte. Mundharmonika und Gitarre wurden auch zum Anstimmen von Weihnachtsliedern benutzt.
Das wohl denkwürdigste Ereignis des Abends war, als die Polizei das Wohnheim besuchte und stichprobenartig einige Bewohner befragte. Zu der Zeit waren wir noch alle in der Lounge und haben die irrwitzigsten Gründe für die plötzliche "Razzia" erfunden. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es nur Fragen über die Herkunft und über die Dauer des Aufenthalts war.

Ich hab nun auch mal die Gelegenheit genutzt und den Weihnachtsbaum in unserer Lounge fotografiert.



Das ist wohl der verrückteste Weihnachtsbaum, den ich je gesehen habe. Mitunter ist er mit Stofftieren aus Videospielen oder mit Spielzeug geschmückt. Ich habe den kleinen Schwarzmagier aus Final Fantasy 3 (oben links) auf den Baum gesetzt und ihm etwas Schnee an den Hut gesteckt.

Am ersten Weihnachtsfeiertag (Fr.)
war Karaokesingen mit Freunden geplant. Insgesamt waren wir 12 Leute (Reitaku- und Sophiastudenten), welche sich am Westausgang des JR Bahnhofs in Shinjuku getroffen haben und dann gemeinschaftlich zum Karaoke-kan gestiefelt sind.



Nachdem wir unsere Getränke bestellt haben (es gab all-you-can-drink alkoholfrei) und man sein zu singendes Lied in die kleinen Touchpads eingegeben hat, konnte auch schon losgesungen werden. Ich ab auch zum ersten Mal richtige japanische Lieder von den Polysics, Seamo und Suneohair probiert und auch recht erfolgreich durchgehalten. Intensiv Japanisch Kurs 2 sei Dank.

Nach 3 Stunden war der Spaß vorbei und alle wollten nach Hause. Spontan konnte ich noch einige dazu überreden die Illumination am Bahnhof von Shinjuku anzusehen. Da der Bahnhof in Shinjuku jedoch ein halbes Labyrinth aus Läden und Geschäften zu sein schien, mussten wir erst ein ganze Weile Treppen laufen und herumirren bis wir die blauen Lichterketten in der Ferne gesehen haben.




Lichterketten in Blau und Gold. Trotz der farblichen Monotonie war es ein recht schönes Lichterspektakel.

Mit leichtem Blaustich in den Augen machte sich die Gruppe aufbruchsbereit und alle wüschten sich noch gegenseitig auf japanisch und deutsch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Im Wohnheim angekommen wollte ich in der Lounge meine Reste des vergangenen Tages essen, als ich die Amerikaner im Wohnheim beim Zubereiten ihres Weihnachtsessens erwischt habe. Spontan frage mich Daniel, ob ich nicht mitessen wolle. Der Grund dafür war die immense Menge an Essen, welche sie nicht alleine bewältigen konnten. Also beteiligte ich mich auch mit. Leon wurde auch schon gefragt und saß mit am Tisch. Nach und nach gesellten sich weitere Amerikaner (und auch Briten) dazu und die Zahl der Leute verdoppelte sich von 9 auf 18 Esser. Trotzdem wurde das Essen nicht alle, obwohl jeder zulangte bis er sich nur noch kaum bewegen konnte (ich gehörte auch dazu).
Nach dem Essen wurde aufgeräumt und abgewaschen, was bei der Vielzahl an Händen im Handumdrehen geschehen war. Danach haben sich alle die Sänger im Fernsehen angeschaut, während ich mit Leon Tischtennis gezockt habe.
Spät am Abend kam Mamiko mit Weihnachtskuchen vorbei und wir (Mamiko [Jp.]*, Masako [Jp.], Kei [Am.]*, Jenny [Hk.] und Leon [Dt.]* und ich) haben noch fast bis Mitternacht zusammengesessen und gequasselt. Fast nur auf japanisch.

Am 26. Dezember (Sa.) haben Ross und Angela (Wohnheimmanagement) einen Boxing-Day-Dinnerservice angeboten. Wenn also jemand am Abend Hunger und etwas Geld dabei hatte, konnte sich eine Hähnchenkeule, Gemüse, Kartoffelbrei und "Stuffing" holen. Für die Menge an Essen und dem verhältnismäßig günstigen Preis war das schon eine recht feine Sache. Mit einem Haken: Es gab nur etwas für 20 Leute.
Gegen 18:00 Uhr haben sich also alle in der Lounge versammelt, welche sich das Essen nicht entgehen lassen wollten. Insgesamt waren es 13 Leute davon 8 Amerikaner, 3 Japaner, ein Deutscher und ein Unbekannter (noch nie gefragt). Bevor das Essen hereingebracht wurde haben alle etwas Twister gespielt und sich in erbärmlichen Haltungen lächerlich gemacht. Ist ja auch der hintergründige Sinn des Spiels, wenn man mich fragt. Ich habe auch zwei kurze Runden gespielt.
Als es dann ans Essen ging haben alle mit knurrenden Mägen an der Ausgabe auf ihren Teil gewartet. Das Essen war hervorragend und hat auch angenehm satt gemacht. Beim Abwaschen meines Tellers habe ich von Angela in der Küche erfahren, dass sie für das Essen seit dem Morgen kochen musste. Köche haben es nicht leicht.

Nach dem Essen ließ ich den letzten Weihnachtstag des Jahres in Ruhe ausklingen.


Soweit von mir.


Übrigrigens mal zur Erläuterung des "*": Wenn ich hier schon andauernd unbekannte Namen schreibe, dann kann ich ja auch mal die dazugehörige Nationalität derjenigen Personen erwähnen. Nur zum besseren Verständnis also. Ich setze die Abkürzung des Landes in eckige Klammern hinter den Namen der Person, bei der ich es für nötig halte. [Am.] wäre beispielsweise Amerika oder [Hk.] wäre Hongkong.


Donnerstag, 24. Dezember 2009

Glitzer Funkel Blink - Illumination und Rathaus

Die Woche ist zwar noch nicht ganz herum, aber das bisher Erlebte ist schon einen Eintrag wert. Denn in dieser Woche begannen ab Dienstagnachmittag die Winterferien und da hab ich aufgrund der verfügbaren Freizeit ein paar interessantere Dinge als Lernen erlebt.

Nachdem ich am
Dienstag (22. Dez.) mit Nami wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Jahr in der Unimensa gegessen habe, fuhren wir nach einem kurzem Halt in Shinjuku nach Roppongi. Wir wollten nämlich zwischen den Roppongi-Hills die dortige Weihnachtsbeleuchtung bestaunen und den deutschen Weihnachtmarkt besuchen.

Zwischen den Roppongi-Hills (Einkaufs- und Erlebniskomplex) kann man eine riesige Metallspinne bewundern (oder sich davor ekeln). Von einer Aussichtsplattform aus sah man auch den Tokyo-Tower, welcher aufgrund der Helligkeit noch nicht optimal zur Geltung kam.

Am Zielort angekommen war es noch etwas zu hell und die Lichterketten in den Bäumen haben noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet. Daher haben wir erst einmal den Weihnachtsmarkt ausfindig gemacht und Nami hat sich eine heiße Schokolade mit Marshmallows gegönnt. Man konnte sich auch eine Tasse Glühwein für rund 600 Yen (ca. 4,50 €), oder fünf deutsche Würstchen für 2500 Yen (ca. 20 €) besorgen, aber das wollte ich meinem Budget nicht zumuten. Der aufkommenden Nostalgie zum Trotz.


Weihnachtsspezereien aus deutschen Gefilden waren neben Glühwein und Würstchen auch Holzspielzeug und Räuchermännchen. Obwohl sie in deutschland produziert wurden, haben sie dennoch den japanischen Knuddelfaktor gehabt (Kulleraugen und Kullerkörper).

Während sich Nami ihren Kakao gegönnt hatte, hab ich ein paar Bilder geknipst. Obwohl der Markt überdacht war, wehte dennoch ein kaltes Lüftchen, was mich etwas ins bibbern brachte.

Nach einer halben Stunde Kakaoschlürfens und Fotoknipsens war es auch recht fix dunkel geworden und wir konnten die Illunimation an den kahlen Bäumen sowie den Tokyo-Tower in der Ferne bestaunen. Wie mir übrigens am nächsten Tag von Marlene mitgeteilt wurde, haben wir die "richtige" Lichtershow glatt übersehen. Muss der Lichterteppich halt ohne uns strahlen...



Ohne wirklich die richtige Beleuchtung in Roppongi gesehen zu haben, konnten wir dennoch eine tolle Aussicht genießen. Die beiden oberen Bilder gehören zur Deko der Einkaufspassage. Die unteren beiden waren geschmückte Bäume vor den Ausgängen des Bahnhofes.

Als wir uns in Roppongi satt gesehen haben, fuhren wir mit der Metro weiter nach Tokyo (es gibt eine Bahnstation namens "Tokyo" in Tokyo). Dort konnte man auch eine Illumination mit dem Namen "Lightopia" besuchen.
Nach einem kurzen Fußmarsch zwischen all den Hochhäusern hindurch, überquerten wir schließlich einen Wassergraben und fanden auf dessen anderer Seite einen Park mit einem beleuchteten Springbrunnen und flackernden Laternen.





Schulklassen haben die vielen Laternen gebastelt und bemalt. An diesem Ort war es trotz der Menschenmengen ruhig und sogar ein bisschen besinnlich. Nur in der Ferne hörte man das Hämmern einer Baustelle und ließ die Stimmung etwas bedrohlich wirken.

Noch mit einem kleinen Funkeln in den Augen ging es im Dunkeln wieder nach Warabi. Dort habe ich auch mal die "Weihnachtsbeleuchtung" an den Laternen abgelichtet.


Gruselsüß. Die Weihnachtsbeleuchtung an den Laternen in Warabi besteht aus blinkenden Weihnachts- und Schneemännern bzw. Lokomotiven oder Schneeflocken. Das ganze Jahr über sitzen kleine Clowns auf Schaukeln an den Laternen und wirken besonders in der Nacht ÜBERHAUPT nicht mehr lustig und freundlich. Sehr befremdlich, wenn die während eines kalten Lufthauches in der Stille anfangen zu schaukeln.

Nach einer erholsamen Nacht wurde ich am 23. Dezember (Mi.) von den sprechenden Müllautos geweckt, welche kaputte Haushaltsgeräte einsammeln und währenddessen eine laute Frauenstimme alles aufzählt, was man denn alles abgeben kann. Immer und immer wieder! Fernseher, Toaster, Reiskocher usw. in Dauerschleife...

Übrigens ist der 23. Dezember ein nationaler Feiertag in Japan, weil an diesem Tag der aktuelle Tenno seinen Geburtstag feiert. Zu dieser Zeit kann man auch den Palast des Tennos besuchen, welcher nur an zwei Tagen im Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird (der andere Tag ist Neujahr).

Beim Frühstück in der Lounge traf ich auf Leon, welcher an diesem Tag spontan irgendwo hingehen wollte. Da ich auch nichts weiter vorhatte, überlegten wir zusammen was man den ansehen könnte. Weil wir keine Lust auf Menschenmassen hatten, strichen wir den Besuch des Tenno-Palastes und nahmen uns den Besuch des tokyoter Rathauses im Stadtteil Shinjuku vor. Also noch fix abgefrühstückt und dann ging es auch schon los.

In Shinjuku angekommen machten wir uns auf die Suche nach dem Zielobjekt, welches wir nach einigem Kartenlesen und Gelaufe auch gefunden haben. Auf dem Weg zum Rathaus konnten wir nun auch mal den Geschäftsbezirk dieses Stadtteils mit all seinen Hochhäusern kennenlernen.



Diese.unzähligen.Hochhäuser in Shinjuku kann man auch von der Sophia-Universität aus sehen. Besonders auffällig ist das etwas abgerundete Gebäude, welches bei näherer Betrachtung eine äußerst merkwürdige Form hat. Besonders mit dem ballähnlichen Gebilde in der Nähe. Vielleicht wollte der Architekt was damit ausdrücken?

Und das ist es. Das Rathaus. In ihm kann man auch die Touristeninformation sowie einige Restaurants und Souvenirläden finden.

Im Rathaus war es aufgrund des Feiertages wie ausgestorben. Nur ein paar Wachen strichen umher oder kontrollierten die Taschen der Besucher, welche auf die Aussichtsplattformen des Gebäudes wollten. Wir wurden auch gefilzt und konnten danach mit dem Aufzug in den 45. Stock des Nordturmes fahren.

Oben angekommen konnte man bei schweißtreibenden 30°C Raumtemperatur eine wundervolle Aussicht über Tokyo genießen. Und im Vergleich zum Tokyo-Tower sogar kostenlos und von einem höheren Aussichtspunkt. Obwohl der Himmel wolkenfrei war und die Sonne strahlte, haben wir aufgrund von Smog nicht allzu weit sehen können. Der Fuji-san schien am Horizont nur blass durch einen grauen Schleier. Auf der 45. Etage konnte man auch allerhand Geld an den dortigen Souvenirläden oder dem überteuerten Restaurants lassen.

Der Ausblick war trotz Sichtbehinderung durch Smog überwältigend. Und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass diese Bilder im Winter am 23. Dezember geschossen wurden. Wolkenfreier Himmel bei 10°C Lufttemperatur.

Nachdem wir den Nordturm erkundet haben, ging es zu seinem südlichen Bruder. Da die beiden Türme etwas nah beieinander stehen, verdecken sie jeweils einen Teil der Aussicht. Also machten wir uns wieder in das Erdgeschoss, ließen uns noch einmal filzen und fuhren wieder mit dem Fahrstuhl auf der anderen Seite nach oben. Mir persönlich gefiel mir der Südturm besser, weil man von dessen Plattform aus den Tokyo-Tower und das Stadtzentrum sehen kann.

Nach unserem kleinen Höhenrausch haben wir in einem Sobarestaurant in der Nähe des Rathauses zu Mittag gegessen und sind dann anschließend mit einem kleinen Zwischenhalt in Akihabara nach Hause gefahren.

Am Abend war auf asiatischer Seite eine kleine Fete mit leckerem Essen und Alkohol geplant. Da ich eh nix trinke, habe ich mich mehr über ersteres gefreut. Es gab neben Pasta, "Sushi-Salat" und frittierten Garnelen auch ein im Krabbenpanzer gegarter Käseauflauf mit Shrimps. Etwas mitleidig schauten mich die toten Augen der Krabbe an, während ich die Käsesoße aus ihrer Schale löffelte. Leckerschmecker mit Gewissensbissen.

Alle halfen bei der Zubereitung des Essens mit. Ich schälte und schnitt Kiwis für den Obstsalat. oder Leon frittierte die Garnelen. Da alle mit angepackt haben war das Essen schnell fertig, und man konnte sich ans verputzen der Speisen machen.

So verstrich der Abend in lustiger Atmosphäre bis einer nach dem andern langsam müde wurde und ins Bett gegangen ist.


Soweit von mir und ich wünsche allen Lesern fröhliche Feiertage.


Freitag, 18. Dezember 2009

Teuflische Geschichten...

Diese Woche fühlte sich fast wie ein Endspurt vor den Winterferien an, welche am 23. Dezember beginnen werden. Es waren sogar einige interessante - wenn auch anstrengende - Tests dabei. Aber erstmal von Anfang an.

Am Sonntag dem 13. Dezember habe ich mit einigen Asiaten (und Leon) aus dem Wohnheim zu Abend gegessen. Das Wohnheimmanagement hat wahrscheinlich auf Wünsche einiger Gäste eine große Kochplatte besorgt, mit der man direkt auf dem Esstisch seine Mahlzeiten zubereiten kann. Es wurden Tintenfischbällchen, Yakisoba (gebratene Nudeln mit Kohl), sowie eine Mischung aus Okonomiyaki und Monjayaki (nichts Festes und nichts Weiches) zubereitet.
Alle mussten beim Vorbereiten der Zutaten mit anpacken. Mein Teil bestand im Zerkleinern von Kohl und Lauch, sowie dem (unbedachten) Ansäbeln eines Fingernagels meinerseits.

Im Unterricht haben wir von Montag bis Donnerstag (immer in der 2. Stunde) japanische Märchen gelesen. In allen Geschichten haben japanische Teufel (oni) eine mehr oder minder große Rolle gespielt.
In der ersten Geschichte wurden böse Oni mit Bohnen beworfen (schmerzten in den Augen), und somit aus einem Dorf auf die Bergspitzen vertrieben. Als sie dann auch noch von Samurais in den Himmel vertrieben wurden und sogar dort noch mit Flugzeugen verfolgt wurden, fragten sie die japanischen Götter (kami), wo sie denn hingehen könnten, ohne von den Menschen gesehen zu werden. Den oni wurde daraufhin geraten in den Herzen der Menschen zu wohnen, weil sie dort niemand finden kann. Und das taten sie auch.
In der zweiten Geschichte waren verkleidete oni von den gefüllten Teigbällchen in Teufelsform (oni-manju) eines alten Ehepärchens entzückt, welche in der Freizeit gemacht wurden. Das Ehepaar besaß eine Herberge, in die die oni eincheckten und es sich gut gehen ließen. Doch als die Oma zufällig Bohnen hereinbrachte, wurde die Identität der Teufel bekannt. Doch die Oma hat die oni nicht vertrieben, sondern mit ihnen zusammen gefeiert.
Es gab noch weitere Märchen, aber diese Zwei sollten hier genügen.
Am letzten Tag (Do.) sollten wir dann für unseren nächsten Aufsatz eine eigene Geschichte in der Gruppenarbeit entwickeln und dann abgeben. Wir änderten die Geschichte mit der Ameise und der Grille etwas ab, und ließen in ihr einen japanischen Fuchs (kitsune) und einen Waschbären (tanuki) spielen. Die Arbeit ist zurzeit in der Bewertungsphase.

Am 15. Dezember (Di.) habe ich von Lars erfahren, dass eine der beiden Deutsch-Abteilungen der Sophia eine kleine Weihnachtsfeier veranstaltete. Also ging ich, wie auch Nami, Lars, Stefan, Marlene und Christian, zu dem kleinen Feierchen hin.
Es war eine sehr kleine Runde von insgesamt 30 Leuten inklusive den zwei Lehrern. Es wurden die schmalen Schultische zu einer improvisierten Tafel zusammengestellt und mit echten Dresdner und Nürnberger Stollen, sowie Lebkuchen und Gummibären bestückt (Dresdner Stollen war am besten). Um die Tafel herum wurden die Stühle gestellt und jeder nahm Platz.
Ich habe auch einige bekannte Gesichter wiedergesehen. Am meisten war ich überrascht, als ich Kumi traf, welche auch damals auf dem Gasshuku im Februar dabei war. Wir erkannte uns sofort wieder und haben auch gleich etwas geschwätzelt.
War ein sehr netter Nachmittag.

Tja... Am Donnerstag (17.12.) hatte ich mündliche Prüfung und musste den Lehrer bitten, dass er mich aufgrund diverser Schmerzen nach Hause schicken sollte. Danach beschrieb ich noch fix eine Reise, welche ich im Februar 2009 gemacht habe. Welche war es denn wohl...?

Am Freitag (18. Dez.) hab ich mich auf's Wochenende gefreut. Aber wirklich berichtenswert war eine eine Kleinigkeit, welche am frühen am Morgen geschah: Gegen 05:41 Uhr wurde ich wachgerüttelt. Etwas irritiert lag ich in meinem Halbschlaf im Bett und ließ mich zum ersten Mal ca. 10 Sekunden von einem Erdbeben durchschütteln.
Das war nun mein erstes aktiv erlebtes Beben. Im Vergleich zum 22. Okt. (Fr.) war es nun ein wirklich echtes. Am Epizentrum betrug seine Stärke knapp 5 und bei mir im Bett ca. 3 auf der Skala. Trotzdem ist nichts eingestürzt oder umgefallen. Aber das will ich nun auch nicht wirklich.


Soweit von mir.


Ach ja! Übrigens hat das Wohnheimmanagment auch einen kleinen Herd besorgt und in die Küche gestellt. Er wurde auch schon von Nami und Marlene beim Plätzchenbacken eingeweiht.

Freitag, 11. Dezember 2009

Es weihnachtet - Christmaspartys in der Sophia

In dieser Woche gab es mitunter einige Ereignisse, welche sich im engsten und im weitesten Sinne mit Weihnachten assoziieren lassen.

Zu allererst wäre da die Weihnachtsfeier des Haribo-Clubs in der Sophia zu nennen. Diese war für den Montag (07. Dez.) um 17:30 Uhr im Gebäude 11 des Campus geplant. Von deutscher Seite haben Tina, Christian und ich zugesagt. Nami, Liane, Stefan und noch ein paar andere konnten leider wegen unterschiedlichen Gründen nicht kommen.
Ich habe mich also mit Tina für 17:00 Uhr vor dem Gebäude elf verabredet. Da ich aber an diesem Tag schon gegen 12:30 Uhr Unterrichtsschluss, jedoch keine Lust zum Nachhausefahren hatte, blieb ich in der Uni und machte dort meine Hausaufgaben. Aber nachdem ich auch meine Vokabeln vollständig gelernt habe, waren immer noch knapp 3 Stunden übrig, und somit entschied mich spontan die Umgebung noch etwas zu erforschen (und das etwas umfangreicher, als für unseren Vortrag).
Nach circa einer halben Stunde Fußmarsch bin ich dann kurzerhand in Shinjuku angekommen. Hab' irgendwie gedacht, es sei weiter von Yotsuya entfernt... Aber weil ich dann schon mal dort war, bin ich gleich durch die Gassen der Kabuki-Cho herumgestreunt. Aber ehrlich gesagt war für mich nichts Interessantes zu entdecken. Warum auch? Die Straße soll für ihre Host-Clubs bekannt sein, in denen Männer (die Hosts) ihre Dienste als charmante Gesprächspartner (teuer) an Frauen verkaufen. Aber es wird maximal getrunken und geflirtet! Also Kopfkino bitte wieder ausschalten. Weiterhin gab es auch noch ein paar Spielhallen und Kneipen zu sehen. Naja. Als ich dann genug von Shinjuku hatte, ging es mit der Bahn wieder zur Uni zurück, wo ich mich dann auch mit den anderen getroffen habe.

Nun endlich zu Haribo und der Weihnachtsfeier. Insgesamt waren wir 12 Leutchen, von denen 25 Prozent aus deutschen Gefilden kamen. Insgesamt ging die kleine Feier zweieinhalb Stunden, in denen wir lecker Kuchen gegessen, sowie Stuhltanz und Bingo gespielt haben. Im Hintergrund summte besinnlich der Soundtrack von "Sister Act 2". Die andere CD mit Weihnachtsliedern wurde mehrheitlich wegen Kitschigkeit aus dem CD-Spieler verbannt.

Die Meute des Tages. Leider verlässt mich bei einigen Gesichtern gerade mein Namensgedächtnis. Daher möchte ich hier lieber keine Missverständnisse aufkommen lassen und nur das Gruppenbild sprechen lassen.

Da mir beim Bingo das Glück hold war, konnte ich einen kleinen Preis mit nach Hause tragen. Es war ein kleiner, dicker Weihnachtsmann, welcher mit kleinen Schokostücken gefüllt war.




Am.Mittwoch (09. Dez.) ist am Morgen aufgrund von Unfällen und Fehlern ein heilloses Chaos bei einigen Bahnlinien ausgebrochen. Als Folge dessen verspäteten sich viele Züge und es kam zu Massenbildung an den Bahnsteigen. Kurz vor dem Einsteigen in die Chuo-Linie trafen wir auf Stefan, welcher uns zielsicher in den ersten Wagon des Zuges lotste. Normalerweise ist der erste und letzte Wagon eines Zuges nur für Frauen reserviert, aber in dem damalige Chaos wurde diese Regel außer Kraft gesetzt, und es konnten auch mal ein-zwei Männer mit rein. Das interessanteste in einem Wagon voller Frauen ist der Fakt, dass die geschlechtsspezifischen Größenunterschiede wegfallen. Heißt also, dass alle Köpfe auf fast derselben Höhe (oder besser Niedrigkeit) aufhörten. Hinzu kam weiterhin, dass alle Damen eine braune Haarfarbe besaßen. Ein seltener Anblick, welchen ich leider nicht mit meine Kamera dokumentieren konnte.

Für den 10. Dezember (Di.) lud der Direktor der Sophia-Universität alle Austauschstudenten zu einer Weihnachtsfeier in der Mensa des 2. Gebäudes ein. Da solch eine Gelegenheit leckeres Essen und Leutetreffen versprach, ging ich hin. Kaum angekommen machte ich erst ein paar Bilder des Saales.



Vier Tische mit Buffet, zwei Tische mit japanischem Spielzeug von damals, eine Kalligrafieecke und ein Mochi-Stand mit einem netten Herrn. Also etwas Süßes und etwas zum Spielen und Spaß haben. Die letzten zwei Dinge hab ich leider nicht geknipst.

Der Auftakt der Feier bestand in einer Rede des Leiters des katholischen Centers (Hideyuki Koyama) und einem Ständchen des Gospel Chors der Sophia (Safro-Family). Auch der Präsident der Universität (Yoshiaki Ishizawa) war anwesend und hielt mit seinem Weinglas in der Hand ein kleine Rede.









Na? Wer erkennt die Gruppe wieder? Die Gesichter kamen mir sofort bekannt vor, als sie angefangen haben extrem euphorisch ihr Liedchen zu singen. Ich konnte die Performance der Safro-Family auch schon auf dem Fest der Sophia bewundern und auf Film bannen.

Es gab auch ein Spiel, bei dem man sich durch einen vorherigen Bingogewinn für eine Tombola qualifizieren musste, bei der es dann satte Preise abzustauben gab. Insgesamt gab es 15 Gewinne, welche durchnummeriert die Plätze 1 bis 15 ergaben. Die Preise wurden von keinem geringeren als dem Weihnachtsmann persönlich vergeben. Komischerweise hatte er seinen Bauch eingebüßt und dafür an Gesichtsbehaarung zugelegt. Zusammen mit seinen leicht asiatischen Gesichtszügen taufte ich ihn spontan den Zen-Meister-Santa. Hier die Beweisbilder:


Urplötzlich erschien der Weihnachtsmann und verteilte kleine Schokoladenherzchen. Dann kam er auf die Bühne, um die Gewinner der Tombola zu küren.

Ach! Und dann gibt es noch dieses ominöse Foto von mir und Sven mit Gewinnpaketen in der Hand...

Nachdem die Feier vorbei war (hat zwei Stunden gedauert), habe ich noch einen schnellen Abstecher in die Sporthalle der Uni gemacht, weil dort Marlene einen Probeauftritt mit ihrem Cheerleaderclub (den "Lollipoppers") aufführte.

Es trainierte auch noch ein anderer Club in der Sporthalle (Eagles). Jedenfalls habe ich noch nie Mädels live gesehen, welche sich übereinander stapelten und sich gegenseitig in die Luft warfen. Sehr beeindruckend. Aber was bei der Aufführung so leicht aussieht, verlangt hartes Training. Handtellergroße Hämatome (blaue Flecken) sind keine Seltenheit auf Beinen, Armen und Schultern der Cheerleaderinnen.


Soweit von den berichtenswerten Ereignissen der Woche und von mir.