Samstag, 13. Februar 2010

Tanz und Gesang - Musical auf japanisch

Wie man am Titel schon erahnen könnte, ging es dieses Mal in ein Musical. Naja... Zumindest beinahe.

Am Abend des 12. Februars (Fr.) (tagsüber ist nichts weiter passiert) fragte mich Masako, ob ich nicht am nächsten Tag zu einem Musical mitkommen wollte. Es wurde auch etwas von Singen und Tanzen erwähnt, aber das ist ja bei solchen Veranstaltungen immer der Fall. Nach anfänglichem Hadern entschied ich mich doch, mich am Samstag dem 13. Februar mit Masako [Jp.], Gou [Jp.] und Nina [Am.] gegen 11:00 Uhr in der Lounge zu treffen und aufzubrechen. Später kamen noch vier weitere Freunde von Masako hinzu, von denen ich aber nur noch Maria [Dt.] und Akiko [Dt.] im Gedächtnis habe.
Wir fuhren also allesamt bis nach Asakawa und liefen noch eine kleine Weile im kalten Schneeregen, bis wir unser Ziel - eine Sporthalle - erreicht haben. Jedoch wurde mir schlagartig bewusst, dass wir kein Musical besuchten, sondern SELBER das Musical waren.
Eine Gruppe, welche sich "A Common Beat" nannte, veranstaltete nämlich einen Workshop, bei dem alle Beteiligten (ca. 60 Leute) ein kleines Lied sowie einen Tanz aus ihrem Musical einstudieren sollten. Wer Interesse bekommen sollte, konnte sich im Nachhinein als Mitglied für das Trainingslager einschreiben lassen. Aber das nur nebenbei. Masako wurde von einem Freund, welcher in der Gruppe mitspielt, eingeladen.

Ein Teil der Meute des Tages (v.l.n.r.): Nina [Am.], Maria [Dt.], Masako [Jp.] und Gou [Jp.] und Ich. Bis auf Maria wohnen alle zur Zeit im DK House.

Folgend noch eine kurze Erläuterungen über das Stück: Es handelt von vier Nationen (rot, gelb, grün, blau), welche untereinander in Streit geraten und sich am Ende wieder vertragen. Die Nationen haben alle unterschiedliche Tanzstile, welche sich "irgendwie" in asiatisch (gelb), amerikanisch (blau), afrikanisch (rot) und europäisch (grün) einteilen lassen. Schwer zu beschreiben, aber man konnte sie daran einigermaßen gut unterscheiden.

Nachdem nun die anfänglichen Begrüßungen und einleitenden Sätze (wer, wie, was ist "A Common Beat"?) gesprochen worden waren, ging es auch schon mit den Aufwärmübungen los.
Zur Auflockerung wurde eine Runde "Fangen" gespielt, bei dem sich rund 60 Leute in einem grob 10x10 Meter großem Feld herumhetzten. Danach begannen die Gesangsübungen, bei dem wir unsere Lippen flattern ließen. Hobby- und Profisängern müssten diese Übungen auch kennen.
Das Lied war an sich in typischer Musical-Manier: Im Chorus und mit viel Elan. Den Eifer versprühten größtenteils die Mitglieder des Musicals, welche sehr energisch und aufgeschlossen bei der Sache waren. Selbst Masako sagte am Ende auf dem Heimweg: "Das waren keine typischen Japaner! Die findet man hier nur selten." Ich für meinen Teil, musste jedenfalls noch nie so viele "High-Fives" an Japaner geben.
Wir übten und sangen alle einen gemeinsamen Part des Stücks, sowie einen jeweiligen Nationenpart (ich war Grün). Wir mussten uns auch dabei bewegen, was der ganzen Sache auch schon etwas Multitasking abverlangte.
Nach dem Singen kam das Tanzen. Da die grüne Nation irgendwie nichts damit zu tun hatte, emigrierte ich in die gelbe Nation über. Dort studierten wir in einer halben Stunde eine kleine Choreo ein, welche wir dann vor den anderen Gruppen aufführen mussten. Und das wieder mit Energie und lautem Rufen... "Surrrrryahhh"!

Nun denn...

Nach fünf Stunden war das ganze Spektakel auch schon wieder vorbei, und ich konnte einige neue Erfahrung im Bezug auf "how to make a musical" machen. Trotz der vielen Bitten seitens einiger Mitglieder über einen Beitritt meiner Wenigkeit, musste ich höflich ablehnen und machte mich mit den anderen wieder nach Hause. Dort konnte ich endlich gegen 18:00 Uhr mein "Mittagessen" genießen.

Eine kleine Statistik nebenbei: Es wurde ca. zwölf Mal angemerkt, dass ich sehr groß sei, und ich wurde knapp fünf mal nach meiner exakten Größe gefragt (192cm.). Da ich der Größte in der Halle gewesen bin, war ich auch irgendwie "der Nagel, der herausstand".

Am Abend habe ich übrigens noch Schildkröte beim Schlafen erwischt und fix ein Foto geknipst.

Isse nicht süß? Man erkennt gut das durchsichtige Augenlid.


Soweit von mir.


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