Nun ist die erste Woche der Ferien rum, deren ersten drei Tage (Fr., Sa., So.) großzügig ausgeschlafen wurde. Mein Frühstück wurde zeitweise zum Mittagessen und das Mittagessen zum Abendbrot. Abends konnte ich endlich wieder lange in der Lounge sitzen bleiben, Fernsehen schauen und mit den Japanern quasseln.
Am Sonntag (30. Jan.) spielte ich mit Stefan in der Lounge ein Tabeltop-Spiel namens "Space Hulk", welches er sich vor einer Weile besorgt hatte. An sich ist es ein Brettspiel mit weitaus komplexeren Regeln und mehr Spielfiguren. Man kann es sich auch als ein "Videospiel in Spielbrettformat" vorstellen, von dem wir zwei Runden gespielt haben. Insgesamt haben wir dafür drei Stunden gebraucht.
Am Montag (01. Feb.) habe ich mal wieder Lust gehabt, etwas früher (gegen 09:00 Uhr) aufzustehen. Aber als ich aus dem Fenster und in den mit Wolken verhangenen Himmel blickte, wollte ich mich am liebsten wieder "ins Nest" zurückbegeben. Aber da noch Einkäufe anstanden, musste ich den grauen Tag ertragen. Gegen zwei Uhr nachmittags fing es mit Regnen an und ich machte mich in die Lounge runter, wo ich die häkelnde Nami und Marlene fand. Sie planen die nächsten drei Tage durchzuhäkeln. Ein Häkelmarathon also... Liane kam auch mal kurz runter und machte sich ihr Mittagessen und erzählte mir von ihren Plänen für die nächste Zeit. Es war eine Kurzreise nach Sapporo in Hokkaido geplant. Dort findet das berühmte Schneefest statt.
Ich verzog mich in die Küche und machte Bratkartoffeln zum Mittag und eine riesige Menge an Milchreis, welche wahrscheinlich noch für die nächste Woche reichen wird.
Als es gegen Abend kälter wurde, geschah das Unfassbare: Es schneite in dicken, weißen Flocken, welche sogar liegen blieben. Da so etwas im Großraum Tokyo und in der Kanto-Ebene schon fast so selten wie ein Lottogewinn ist, haben auch die Japaner große Augen und einige Fotos gemacht. Für einen Bewohner aus Taiwan war es sogar der erste Schnee, welchen er jemals fallen gesehen hat.
Schnell wurden auch ein paar Schneebälle geworfen,und ein Schneemann (-monster) gebaut. Abend sah ich kurz Tina, welche am nächsten Tag für eine kurze Zeit nach Deutschland zurückfliegt. Ich seh' sie also erst wieder im März.
Sogar die Nachrichten berichteten live von dem seltenen Ereignis in Tokyo. An sich war dieser Winter einer der kältesten und schneelastigsten seit langer Zeit. Nicht nur in Japan, sondern auch in anderen Gebieten der Welt.
So plötzlich wie die weiße Pracht kam, so schnell verschwand sie aber auch am Dienstag (02. Feb.) schon wieder. Bis auf ein paar Schneehaufen an den Staßenrändern blieb nur noch Nässe übrig. Naja... Wenigstens hat es nicht weiter geregnet und der Himmel hatte sich aufgeklärt.
Meteorologisch gesehen gibt es im Februar noch einmal eine letzte große Kälte bevor der Frühling und die Wärme kommen. In dieser Zeit findet auch das sogenannte "setsubun" (japanischer Frühlingsanfang) statt. Meist werden dann am 03./04. Februar traditionellerweise Bohnen geworfen (mamemaki), während man dabei "oni wa soto - fuku wa uchi" ("Teufel raus - Glück in's Haus") ruft. Man isst auch eine riesige, "eho-maki" genannte Sushirolle von grob 20cm Länge und 5cm Durchmesser, von der man garantiert satt wird.
Das sind die drei typischen Merkmale des Setsubun. Die gerösteten Sojabohnen werden geworfen, um die Teufel zu vertreiben. Oft muss jemand aus der Familie dafür herhalten und die Maske aufsetzten, damit man auch was zum Zielen hat. Die Bohnen schmecken fast schon wie Erdnüsse. Ebenfalls isst man diese großen Reisrollen, welche mit vielerlei Dingen gefüllt sind (Bild: Wikipedia).
Soviel zum Kulturteil.
Ich hatte mir an diesem Tag vorgenommen nach Ochanomizu zu fahren um mir dort ein Instrument zu kaufen. Am Tag zuvor hatte ich mich mit Kei [Am.] darüber unterhalten und herausgefunden, dass es sogar unerwartet günstig ist. Leider war es nicht mehr in Ochanomizu's bekanntester Instrumenten-Straße erhältlich, und ich ging daher nach einer kleinen Zwischenmahlzeit in der Sophia-Uni nach Takadanobaba (schweres Wort). Dort sollte es laut Kei einen Musikladen namens "Marmelada" geben, welcher auch das ominöse Instrument vertreiben soll. Aber als ich jedoch nach zwei Stunden strammen Fußmarsches und Gesprächen mit der örtlichen Polizei (netter Kerl) den Laden in einer kleinen Seitenstraße gefunden habe, war er schon leider gegen 16:00 Uhr geschlossen. So verschlossen, dass ich erst drei Mal daran vorbeirennen musste, um zu realisieren, dass die verschlossenen Rollläden wahrscheinlich doch keine Garagen abschlossen sondern den Laden. Etwas deprimiert ging es wieder nach Hause.
Was es übrigens für ein Instrument ist, wird noch nicht verraten. Erst, wenn ich es haben sollte.
Dieses unscheinbare Wohnhaus verbirgt den Laden. Man sieht nicht einmal, dass es dort überhaupt einen gibt. Nur die Rolläden lassen etwas vermuten. Es hätten ja auch Garagen sein können.
Am 03. Februar. (Mi.) ging es mit Leon, Kazu, Kei, Fox [Am.] und Gustavo [Bras.] zum "Round 1", dessen genaue Ortsbeschreibung mir leider entfallen ist. "Round 1" kann jedenfalls als eine Art "Freizeitsportzentrum" verstanden werden, in den man sich mit unterschiedlichsten Aktivitäten die Zeit vertreiben kann.
Darunter waren Sportarten wie Baseball, Basketball, Bogenschießen, Fußball, Golf, Tennis, Tischtennis, Rollschuh- und Inlinerfahren, Dart, Billard sowie Minibikes und noch einiges mehr zu finden. Daneben gab es auch noch extrem viele Spielautomaten, eine Karaokeecke und sogar einen Manga-Lesebereich mit Massagesesseln, um sich von dem ganzen anderen Kram auch wieder zu erholen.
Das ist das "Round 1": Ein riesiges Gebäude, in dem man auf vier Etagen alles erdenkliche finden kann, um seine Zeit totzuschlagen und um sich auszupowern. Im Erdgeschoss gab es viele Münzautomaten, von denen wir eher etwas Abstand gehalten haben. In der Etage darüber gab es unmengen an Purikura-Automaten. In der dritten und vierten Etage waren dann die Sport- und Spielanlagen.
Wir konnten zwar für die 1500Yen Eintritt so lange in diesem Spielparadies bleiben, wie wir wollten; mussten aber nach einem fünfstündigen Aufenthalt erschöpft aufgeben. Wir fuhren also wieder mit Bus und Bahn gen Wohnheim, wo ich dann noch meine drei Reisbällchen aus dem Conveni vertilgt habe und endlich die Füße hochlegen konnte.
Am Donnerstag (04. Feb.) habe ich meinen Blog geschrieben und meinen Muskelkater auskuriert.
Soweit von mir.
Übrigens: Vielen Dank für die Kommentare in meinem letzten Beitrag.
Am Sonntag (30. Jan.) spielte ich mit Stefan in der Lounge ein Tabeltop-Spiel namens "Space Hulk", welches er sich vor einer Weile besorgt hatte. An sich ist es ein Brettspiel mit weitaus komplexeren Regeln und mehr Spielfiguren. Man kann es sich auch als ein "Videospiel in Spielbrettformat" vorstellen, von dem wir zwei Runden gespielt haben. Insgesamt haben wir dafür drei Stunden gebraucht.
Am Montag (01. Feb.) habe ich mal wieder Lust gehabt, etwas früher (gegen 09:00 Uhr) aufzustehen. Aber als ich aus dem Fenster und in den mit Wolken verhangenen Himmel blickte, wollte ich mich am liebsten wieder "ins Nest" zurückbegeben. Aber da noch Einkäufe anstanden, musste ich den grauen Tag ertragen. Gegen zwei Uhr nachmittags fing es mit Regnen an und ich machte mich in die Lounge runter, wo ich die häkelnde Nami und Marlene fand. Sie planen die nächsten drei Tage durchzuhäkeln. Ein Häkelmarathon also... Liane kam auch mal kurz runter und machte sich ihr Mittagessen und erzählte mir von ihren Plänen für die nächste Zeit. Es war eine Kurzreise nach Sapporo in Hokkaido geplant. Dort findet das berühmte Schneefest statt.
Ich verzog mich in die Küche und machte Bratkartoffeln zum Mittag und eine riesige Menge an Milchreis, welche wahrscheinlich noch für die nächste Woche reichen wird.
Als es gegen Abend kälter wurde, geschah das Unfassbare: Es schneite in dicken, weißen Flocken, welche sogar liegen blieben. Da so etwas im Großraum Tokyo und in der Kanto-Ebene schon fast so selten wie ein Lottogewinn ist, haben auch die Japaner große Augen und einige Fotos gemacht. Für einen Bewohner aus Taiwan war es sogar der erste Schnee, welchen er jemals fallen gesehen hat.
Schnell wurden auch ein paar Schneebälle geworfen,und ein Schneemann (-monster) gebaut. Abend sah ich kurz Tina, welche am nächsten Tag für eine kurze Zeit nach Deutschland zurückfliegt. Ich seh' sie also erst wieder im März.
Sogar die Nachrichten berichteten live von dem seltenen Ereignis in Tokyo. An sich war dieser Winter einer der kältesten und schneelastigsten seit langer Zeit. Nicht nur in Japan, sondern auch in anderen Gebieten der Welt.
So plötzlich wie die weiße Pracht kam, so schnell verschwand sie aber auch am Dienstag (02. Feb.) schon wieder. Bis auf ein paar Schneehaufen an den Staßenrändern blieb nur noch Nässe übrig. Naja... Wenigstens hat es nicht weiter geregnet und der Himmel hatte sich aufgeklärt.
Meteorologisch gesehen gibt es im Februar noch einmal eine letzte große Kälte bevor der Frühling und die Wärme kommen. In dieser Zeit findet auch das sogenannte "setsubun" (japanischer Frühlingsanfang) statt. Meist werden dann am 03./04. Februar traditionellerweise Bohnen geworfen (mamemaki), während man dabei "oni wa soto - fuku wa uchi" ("Teufel raus - Glück in's Haus") ruft. Man isst auch eine riesige, "eho-maki" genannte Sushirolle von grob 20cm Länge und 5cm Durchmesser, von der man garantiert satt wird.
Das sind die drei typischen Merkmale des Setsubun. Die gerösteten Sojabohnen werden geworfen, um die Teufel zu vertreiben. Oft muss jemand aus der Familie dafür herhalten und die Maske aufsetzten, damit man auch was zum Zielen hat. Die Bohnen schmecken fast schon wie Erdnüsse. Ebenfalls isst man diese großen Reisrollen, welche mit vielerlei Dingen gefüllt sind (Bild: Wikipedia).
Soviel zum Kulturteil.
Ich hatte mir an diesem Tag vorgenommen nach Ochanomizu zu fahren um mir dort ein Instrument zu kaufen. Am Tag zuvor hatte ich mich mit Kei [Am.] darüber unterhalten und herausgefunden, dass es sogar unerwartet günstig ist. Leider war es nicht mehr in Ochanomizu's bekanntester Instrumenten-Straße erhältlich, und ich ging daher nach einer kleinen Zwischenmahlzeit in der Sophia-Uni nach Takadanobaba (schweres Wort). Dort sollte es laut Kei einen Musikladen namens "Marmelada" geben, welcher auch das ominöse Instrument vertreiben soll. Aber als ich jedoch nach zwei Stunden strammen Fußmarsches und Gesprächen mit der örtlichen Polizei (netter Kerl) den Laden in einer kleinen Seitenstraße gefunden habe, war er schon leider gegen 16:00 Uhr geschlossen. So verschlossen, dass ich erst drei Mal daran vorbeirennen musste, um zu realisieren, dass die verschlossenen Rollläden wahrscheinlich doch keine Garagen abschlossen sondern den Laden. Etwas deprimiert ging es wieder nach Hause.
Was es übrigens für ein Instrument ist, wird noch nicht verraten. Erst, wenn ich es haben sollte.
Dieses unscheinbare Wohnhaus verbirgt den Laden. Man sieht nicht einmal, dass es dort überhaupt einen gibt. Nur die Rolläden lassen etwas vermuten. Es hätten ja auch Garagen sein können.
Am 03. Februar. (Mi.) ging es mit Leon, Kazu, Kei, Fox [Am.] und Gustavo [Bras.] zum "Round 1", dessen genaue Ortsbeschreibung mir leider entfallen ist. "Round 1" kann jedenfalls als eine Art "Freizeitsportzentrum" verstanden werden, in den man sich mit unterschiedlichsten Aktivitäten die Zeit vertreiben kann.
Darunter waren Sportarten wie Baseball, Basketball, Bogenschießen, Fußball, Golf, Tennis, Tischtennis, Rollschuh- und Inlinerfahren, Dart, Billard sowie Minibikes und noch einiges mehr zu finden. Daneben gab es auch noch extrem viele Spielautomaten, eine Karaokeecke und sogar einen Manga-Lesebereich mit Massagesesseln, um sich von dem ganzen anderen Kram auch wieder zu erholen.
Das ist das "Round 1": Ein riesiges Gebäude, in dem man auf vier Etagen alles erdenkliche finden kann, um seine Zeit totzuschlagen und um sich auszupowern. Im Erdgeschoss gab es viele Münzautomaten, von denen wir eher etwas Abstand gehalten haben. In der Etage darüber gab es unmengen an Purikura-Automaten. In der dritten und vierten Etage waren dann die Sport- und Spielanlagen.
Sportschießen mit Erbsen und "Bowling", was wohl vielmehr Kegeln mit 10 Pins war.
Miniaturmotorräder, auf denen besonders Leon und ich wegen unserer Körpergröße arg zu kämpfen hatten. Im Rausch der Geschwindigkeit (5 km/h) fuhren wir ein atemberaubendes Rennen um Ruhm und Ehre, bei dem wir wahrscheinlich ein lustiges Bild abgegeben haben.
Auf. dem Dach gab es noch Baseball (auf dem dunklen Bild erwarte ich gerade den nächsten Ball) und auch Tennis-, sowie Volleyballplätze. Während wir spielten, fing es an zu schneinen.
Zuletzt probierten wir noch die Arcade-Automaten aus. Hier gerade Leon und Kazu in einem Flugsimulator zu sehen, dessen Sitze sich mit den Bewegungen des Kontrollknüppels bewegeten. Ich saß in einem Sci-Fi Rennspiel namens F-Zero AX mit den gleichen Effekten. Ich wurde jedoch aufgrund der sehr hektischen Streckenführung wie in einer Waschmaschine durchgeschüttelt.
Wir konnten zwar für die 1500Yen Eintritt so lange in diesem Spielparadies bleiben, wie wir wollten; mussten aber nach einem fünfstündigen Aufenthalt erschöpft aufgeben. Wir fuhren also wieder mit Bus und Bahn gen Wohnheim, wo ich dann noch meine drei Reisbällchen aus dem Conveni vertilgt habe und endlich die Füße hochlegen konnte.
Am Donnerstag (04. Feb.) habe ich meinen Blog geschrieben und meinen Muskelkater auskuriert.
Soweit von mir.
Übrigens: Vielen Dank für die Kommentare in meinem letzten Beitrag.
@Übrigens: Vielen Dank für die Kommentare in meinem letzten Beitrag.
AntwortenLöschenNa gern doch:) Viel Spaß weiterhin!
Cool, das Spieldingens! O_o
AntwortenLöschenUnd sag mal: Was willst du denn für ein Instrument haben?
Ich glaub', das schreibe ich erst rein, wenn ich mir es auch wirklich besorgt habe. Will ja keine falschen Erwartungen wecken *g*
AntwortenLöschenIch denke doch nicht, das es eine Koto wird.
AntwortenLöschenBei uns gab es schon mal den Zither-Reinhold:)