Mittwoch, 29. September 2010

Drogen in Japan - keine halben Sachen

Der Anlass für diesen Beitrag war eine kleine Schlagzeile über ein mehr oder weniger bekanntes, amerikanisches "It-Girl", welches nicht nach Japan einreisen durfte. Etwas genauer: Paris Hilton wurde vor einigen Tagen von den japanischen Behörden die Einreise verweigert, da sie sich einen Tag zuvor in einer Gerichtsverhandlung zu illegalen Drogenbesitz bekannt hatte, und nur so einer Haftstrafe knapp entkommen konnte.

Dieses aktuelle Beispiel zeigt, wie strikt und konsequent die Behörden in Japan mit dem Thema Drogen umgehen. Laut dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft in Tokyo sind die Strafen für illegalen Suchtmittelbesitz (ausgenommen Kaffee, Tabak und Alkohol) enorm. Und dabei macht es absolut keinen Unterschied, ob man die als hierzulande bekannten "weichen" oder "harten" Drogen einführt bzw. besitzt, oder sie nur in geringsten Mengen bei sich trägt. Die japanische Strafverfolgung kennt in dieser Hinsicht keine Unterschiede.

Wenn man erwischt wird, dann drohen im Normalfall lange Gefängnisstrafen (sieben bis zehn und mehr Jahre), und sogar die Ausweisung aus dem Land mit behördlicher Übergabe, wenn man aus dem Ausland kommen sollte. Gerüchten zufolge, wird der Drogenhandel angeblich auch von Seiten der Yakuza (japanischen Mafia) unterbunden, da sie sich zum Teil dafür verantwortlich sieht, alle halblichten Geschäfte zu kontrollieren.

Aber auch in der Öffentlichkeit wird diese Problematik stark beachtet. Bei Minderjährigen (19 Jahre oder jünger) ist ebenfalls der Besitz von Alkohol oder Tabak verboten und wird regelmäßig Kontrolliert. Und in Geschäften wird lieber einmal zu oft nach dem Alter gefragt, als zu wenig. Auch die Sophia-Universität spricht sich stark gegen Drogen aus und weist sogar schon in ihren Einführungsveranstaltungen darauf hin.

Ebenfalls wird auf einen pflichtbewussten Umgang mit Alkohol Wert gelegt. Fährt man in Japan Auto, so gilt dort die Null-Promille Regel. Alkohol im Blut führt also zum Entzug der Fahrerlaubnis. Ab und an kontrolliert die Polizei auch in Kneipen und erkundigt sich bei den Gästen nach den Fahrern in den Gruppen. Diese bekommen dann im Falle eines negativen Alkoholtest oftmals einen Krug Tee spendiert und eine kleine Plakette für alkoholfreies Fahren. Gutes Verhalten wird eben auch belohnt.

Auch im Zusammenhang mit dem Rauchen gibt es viele offizielle und inoffizielle Regeln. Zwar wird in Japan ebensoviel (vielleicht sogar mehr) geraucht, als in Deutschland, doch man sieht auf der Straße kaum jemanden, welcher mit einer Kippe in der Hand herumläuft. Während meines Aufenthaltes in Japan sah ich viele Schilder, Zeichen und Plakate, welche das unumsichtige Rauchen als Störung für andere Leute in der Umgebung anprangerten. Freilich darf man rauchen, aber dann bitte in den dafür vorgesehenen Bereichen bzw. Boxen.

Auch im Sportzentrum Round 1 gabe es damals für die Raucher kleine Zellen mit Aschenbecher. Für jeden gibt es also ein kleines Plätzchen.

Schild auf der Straße in Ueno. Geschrieben steht, dass man bitte nicht während des Laufens rauchen soll. Schade für alle Zigaretten mit Beinen.


Soweit von mir.


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