Ab und an sah man bei Spaziergängen in Warabi spontan Ruinen von Wohnhäusern, welche am Vortag noch tadellos herumstanden und nun mit Bagger und Hacke eingerissen wurden. Und bevor einem auch schon der Geruch des nassen Holzes in die Nase steigen konnte, war man sich schon sicher, dass in maximal einem Monat ein neues Haus an dieser Stelle stehen wird.
Hier ein kleines Bild von Google Streetview in Japan. Geschossen wurde es direkt in der Straße in Warabi, welche ich jeden Tag zum Wohnheim und zum Bahnhof entlang lief. Man erkennt eine Lücke in der dichten Bebauung. Da stand vor circa zwei Wochen noch ein Haus und schon kann man das Fundament erahnen.
Denn die Bauweise vieler Häuser in japanischen Wohnvierteln ist relativ leicht. Größtenteils aus Holz und vorgefertigten Wänden zusammengezimmert, verringert sich somit der Sachschaden, wenn mal ein stärkeres Erdbeben die Unterkunft in die Knie zwingen sollte. Und auch genauso schnell ist es dann auch wieder hochgezogen. So kann es also passieren, dass man an einem Tag Häuserruinen sieht, deren Trümmer schon nach weiteren zwei bis drei Tagen weggeräumt sind und nach einer Woche das Fundament für das neue Haus steht. Dann werden Bauplanen hochgezogen und einige Zeit später steht ein neues Haus da. So ist es auch wegen dieser Bauweise oftmals viel billiger ein Haus einfach abzureißen und neu zu bauen, als es zu sanieren.
Aber natürlich kann ich mir vorstellen, dass bei den höheren Gebäuden im Stadtzentrum eine andere Methode des Bauens verwendet wird als größtenteils Holz und Spucke. Erdbebensicherheit wird nämlich auf den Vulkaninseln groß geschrieben. Und auch die Technik entwickelt sich immer weiter, sodass bei einem Beben weitaus weniger passieren kann, als vor 50 Jahren.
Soweit von mir.
Dasselbe hab' ich in Hiyoshi auch beobachten können. Schon lustig, was...
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