Wie schon im letzten Post angekündigt, habe ich mich am Sonntag dem 18. Oktober auf dem Weg zum SFC-Campus der Keio-Universität gemacht. Dort fand das alljährliche Herbstfest statt. Aufmerksam wurden wir (Shu, Nami, Annika und ich) durch Risa, welche eine japanische Austauschstudentin an der MLU war, und nun wieder in Japan lebt.
Die Meute des Tages. Heute von Rechts nach Links: Annika, Risa, Nami, Shu und meine Wenigkeit. Alle beim Futtern erwischt. Nur wer knipste das Bild???
Wir haben uns zur Mittagszeit an dem zum Campus nächstgelegenen Bahnhof (Shounandai) verabredet. Dieser war (trotz Expressbahn) circa eineinhalb Stunden von unserem Wohnheim entfernt. Danach gab es aber noch eine klein Busfahrt und ein Fußmarsch. Je näher wir dem Campus kamen, desto mehr Studenten kreuzten unsere Wege. Am Campus angekommen, waren es dann nur noch Studierende…
Ich war schon einmal im Februar an diesem Campus der Keio gewesen. Damals gab es dort eine kleine Führung und eine Willkommensparty für uns (Link zum alten Beitrag: hier). Im Vergleich zu damals war diese Mal das Campusgelände wesentlich lebhafter und bunter. Wo man nur hinsah gab es Imbissbuden, Bühnen – und vor allem – Japaner. Vor vielen Bühnen hatten sich solche Menschenmassen versammelt, dass die etwas kleineren Mädels in den hinteren Reihen nichts sehen konnten. So musste ich mit meiner Größe trumpfen, und fleißig Bilder und Videos sammeln. Hier eine „Bauchtanz“-Gruppe:
Links die Bühne, Rechts das Publikum. Es war voll, und nur ich konnte in den hinteren Reihen etwas sehen und filmen. Ich nehme im Video kurz die Kamera runter. So kann man die Perspektive von Risa, Shu, Nami und Annika erahnen. Übrigens stammt das "Ooooooohoooohoooou" in dem Video NICHT von mir! Neben mir war wohl jemand von dem lasziven Bewegunge der Mädels in den knappen Kostümchen überwältigt. Konnte ich ja auch nachvollziehen...
Einige der Japaner liefen zielsicher auf uns zu und versuchten uns an die Imbissbuden ihrer Uniklubs zu führen. Da wir noch nichts zum Mittag gegessen hatten, konnten sie sogar Erfolge verbuchen. So haben wir uns nacheinander viele kleine Snacks gegönnt.
Leckerste Delikatessen. Links ein Tamasen. Das ist ein Spiegelei mit diversen Soßen auf "Esspappe" serviert. Es wird zwischen zwei leckeren "Esspappscheiben" geklemmt, und wie ein Sandwich verzehrt. Rechts kann man einen Frankfurther mit Stock im Hintern bestaunen.
Süßkram vom feinsten: Shu hat sich ein paar Waffeln mit Erdbeer- und Schokosoße gegönnt, während ich mir mit Schokosße übergossene Teigbällchen einverleibt habe. Die waren übrigens noch mit Bananenstückchen gefüllt. Nicht zu sehen ist der Honigtoast, welcher mit einer Vanilleeiskugel und Erdbeersoße verkauft wurde. Nebenbei mussten wir das Eis mit Stäbchen essen. Sehr extravagant.
Während wir so herumstreiften trafen wir sogar auf viele alte Gesichter, welche uns damals im Februar und März auf unseren vielen Ausflügen begleitet haben. Es wurden natürlich auch schnell ein paar Erinnerungsfotos geknipst und ein paar kurze Worte gewechselt. Leider mussten sie aber wieder fix an ihre Posten zurück, weil sie halt verschiedene Arbeiten erledigen mussten. Trotzdem: dieses Wiedersehen hat Freude bereitet.
Insgesamt haben wir Rio, Shinobu (mit runtergeklappten Mundschutz im obersten Bild), Shunsuke, Narumi, Maki und Masaya getroffen. Alle waren über das unangekündigte Treffen überrascht und erfreut. Andere Freunde waren leider entweder nicht auf dem Fest, oder gerade im Ausland (mache sogar in Deutschland).
Gegen 18:30 Uhr gab es dann noch ein kurzes, aber nicht minder schönes Feuerwerk. Begleitet von „Ohhhhs“ und „Ahhhhs“ flogen bunte Lichter durch den nächtlichen Herbsthimmel.
Knallglitzerfunkel!!! Einige der schönsten Effekte begeneten uns in Formen von fliegenden Herzen und Sternchen, sowie einem Fächer aus Goldfunken. Alles aus nächster Nähe.
Danach war das Fest vorbei und die Uniklubs machten sich an die Aufräumarbeiten. Für uns und die restlichen Besucher des Festes hieß es nun nach Hause zu gehen, wobei alle das lokale Nahverkehrssystem kurzfristig überlasteten. Nami und ich verabschiedeten uns noch nacheinander von Annika, Shu und Risa, bevor es für uns beide gen Warabi ging.
Nach einer zweistündigen Fahrt und einer spontanen Rushhour mitten in der Nacht kamen wir wieder im DK Warabi an. Als ich das Foyer betreten habe, hat mich ein Paket mit meiner Zimmernummer angeschaut. Ich hab Post bekommen! Nun bin ich Kleidungstechnisch für alle kommenden Wetterbedingungen gerüstet. Auch von heimischen Süßigkeiten und Leckereien kann ich nun wieder etwas naschen. Aber gut rationieren!
Nachdem noch etwas gechattet und gelernt wurde, ging es auch in das heißersehnte Bettchen. Am nächsten Tag begann ja wieder der „Alltagstrott“.
Soweit von mir.
Vorschau: Vom 1. November (So.) bis 3. November (Di.) findet das Kulturfest an der Sophia statt. Der 2. November wird wahrscheinlich als Brückentag genutzt, weil der 3. November ein Feiertag ist (Tag der Kultur; Geburtstag des ehemaligen Meiji-Tenno* und mir). Mal sehen, was da so abgehen wird.
*Meiji-Tenno: Mit Eigennamen und zu Lebzeiten Mutsuhito (* 03.11.1852 in Kyōto; † 30.06.1912 in Tokyo) war der 122. Tenno von Japan (Wikipedia).