Mittwoch, 18. Februar 2009

Bis die Füße brannten - Harajuku

(Mittwoch 18. Februar)

Heute ging es wieder nach Shibuya. Aber dieses Mal in der Begleitung von "unseren Japanern", welche sich weitaus souveräner durch die Straßen des Stadtteils schlängelten als wir vor 2 Tagen. Als wir eine kleine Weile durch die üblicherweise vollen Straßen gelaufen waren, kamen wir in der Nähe des Rundfunksenders NHK (Nihon Housou Kyoukai*) heraus. Und da wir spontan nichts besseres zu tun hatten, haben wir den "Station Park" des Senders besucht.
* japanische Rundfunkgesellschaft

Oben: Die Eintrittskarte für den Station Park des NHK. Im Grunde ist das sowas wie eine Ausstellung rund ums (NHK-)Fernsehen. Es wurde gezeigt, wie Nachrichten gemacht werden. Wie NHK seine Programme ausstrahlt (HDTV) und noch ein paar geschichtliche Fakten (NHK war beim Mauerfall in Deutschland dabei).
Unten sind zwei der Gebäude zu sehen, welche zum NHK dazugehören und daneben sieht man die Empfangshalle, wo manvon einem Kameramann gefilmt wurde und man sich dann auf der Mattscheibe bestaunen konnte.



Spontanerweise machte ich auch bei den Nachrichten mit... aber seht am besten selber:


Danach ging unser Grüppchen in den nahegelegenen Yoyogi-Park. Dort war es im Vergleich zum Lärm und der Enge im Zentrum von Shibuya idyllisch, ruhig und sehr weitläufig.

Ein riesiges Parkgelände erstreckte sich vor uns, als wir den Yoyogi-Park betraten. Die Bäume waren größtenteils noch alle kahl und man hörte mehr das Rufen der Raben, als der Singvögel, aber dennoch wirkte dir Umgebung sehr angenehm. Im Park stand eine kleine Gruppe von Pflaumenbäumen, welche in rosafarbenen Blüten blühten.

Die "Meute des Tages" vor den Pflaumenblüten im Yoyogi-Park geknipst.


Als wir eine Runde im Park gedreht haben, gingen wir in einem kleinen Lokal Ramen** gegessen. Das war bisher das leckerste, was die japanische Küche zu bieten hatte! Soll jetzt aber nicht heißen, dass das andere Essen nicht schmeckt. Das Beste beim Essen von Nudelgerichten ist das Schlürfen. Es wird nicht nur toleriert, sondern ist auch ein geschlabbertes Lob an den Koch.
** japanische Nudelsuppe mit vielen leckeren Sachen drin. Werden mit Stäbchen gegessen, daher eine kleine Herausforderung.

Nach dem Essen soll man bekanntlich ruhen oder tausend schritte tun. Doch obwohl nun einige jetzt "MÜDE" statt "HUNGER" riefen, gingen wir zum Meiji-Jingu***. In diesem Schrein wohnen die Kami des damaligen japanischen Kaisers und seiner Familie aus der Meiji-Epoche****.
*** Jingu = Shintoschrein
**** Meiji Ära: 1868 bis 1912


Oben: Der Eingang des Tempels wird von einem großen, hölzernen Tor markiert. Doch bevor man hindurchschreitet, muss man seine Hände mit Wasser waschen. Da die Temperaturen nun nicht mehr so kuschelig waren sind einem fast die Hände abgefroren. Und kein Handtuch in Sichtweite.
Unten Links: Vor dem Tempel stehen Sake-Fässer*****, welche dem Schrein gespendet worden.
Unten Rechts: Im Tempel kann jeder für etwas Geld ein kleines Holzbrettchen nehmen und seine Wünsche daraufschreiben. Diese werden dan aufgehangen. Man kann dutzeden Sprachen finden, aber größtenteils wünschen sich alle Glück, Gesundheit für sich und die Familie. Ein besonderer Wunsch war eine beheitzte Klobrille.
***** Sake ist japanischer Reiswein


Im Schrein konnte man etwas Geld in den Oferstock werfen und sein kleines Gebet sprechen. Doch man muss aufpassen, dass man die Reihenfolge und die Häufigkeit des Klatschens und Verbeugens beachtet. Zweimal Klatschen (Hände danach zusdammen lassen) - zweimal Verbeugen - Beten und noch eimal klatschen. Kleine Abweichungen in der Prozedur hab ich dennoch bei dem ein oder anderern gesehen.

Nach dem Schreinbesuch im großen Gelände ging es wieder in das Getümmel von Harayuku und der Takeshita Dori. Es gelüstete uns wieder nach einem Crepe.

Als auch das verdrückt worden war ging es wieder zum Wohnheim zurück. Da ich für Heute gleich fertig sein werde mit dem Schreiben des Blogs, werde ich mir ne Nudelsuppe aus dem Becher zum Abendbrot gönnen und mit den anderen Hanafuda******.
****** Hanafuda ist ein Kartenspiel aus Japan, dessen Karten stilisierte Blütenmotive zieren.

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